DFG-Netzwerk “Young Scholars Network on Media Use and Well-Being”

Mediennutzung hat einen ganz erheblichen Stellenwert im Alltagsleben vieler Rezipientinnen und Rezipienten und nimmt einen signifikanten Anteil unserer Zeit in Anspruch. So verwundert es nicht, dass die Frage nach den Wirkungen der Mediennutzung die kommunikationswissenschaftliche und medienpsychologische Forschung schon seit ihren Anfängen intensiv beschäftigt hat.

Während die frühe Forschung in diesem Bereich stark von der Frage nach den Risiken, Gefahren und nicht-intendierten Wirkungen der Mediennutzung geprägt war, gerät seit einigen Jahren auch das positive Potenzial der Medienrezeption immer stärker in den Blick der Forschung. Erste Befunde machen deutlich, dass Medien in vielen Bereichen des Lebens eine wertvolle Ressource darstellen und die Lebensqualität von Rezipientinnen und Rezipienten, z.B. durch Erholung, intrinsische Bedürfnisbefriedigung oder soziale Interaktionen und soziale Unterstützung bereichern kann.

Von einem umfassenden Verständnis der Chancen und Risiken der Mediennutzung und der dabei relevanten Prozesse, ist die kommunikationswissenschaftliche Forschung bisher dennoch weit entfernt. Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte „Young Scholars Network on Media Use and Well-Being“ machte es sich daher zum Ziel, einen Beitrag zur Systematisierung dieses Forschungsfeld zu leisten und offene Fragen zum Zusammenspiel von Mediennutzung und psychologischem Wohlbefinden zu adressieren.

Das Netzwerk führte die Perspektive von 15 internationalen Forscherinnen und -forschern zusammen, die sich über die Laufzeit von drei Jahren den Chancen und Risiken der Mediennutzung für das psychologische Wohlbefinden widmeten. Das Netzwerk, das sich zu insgesamt drei Workshops in Mainz versammelt hat, stand unter der Leitung von Prof. Dr. Leonard Reinecke vom Institut für Publizistik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Das Projekt ermöglichte den interdisziplinären Austausch zwischen exzellenten Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und eine internationale Perspektive auf den Einfluss der Mediennutzung auf das Wohlbefinden von Nutzerinnen und Nutzern. Ziel war dabei eine unvoreingenommene Bestandsaufnahme, die sowohl das positive Wirkungspotenzial der Mediennutzung als auch die Herausforderungen und negativen Folgen erfasst, mit denen sich Menschen in einer zunehmend vernetzten und von Medien durchdrungenen Alltagswelt konfrontiert sehen.

Das Projekt vernetzte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Kommunikationswissenschaft, der Psychologie, der Medienpädagogik und der klinischen Suchtforschung. Neben Mitgliedern von acht deutschen Universitäten waren auch internationale Forscherinnen und Forscher von der VU University Amsterdam, der University of Maryland, der University of Wisconsin-Madison und der Universität Zürich am Projekt beteiligt.

 

Bisherige Publikationen in diesem Bereich:

Reinecke, L., & Oliver, M. B. (Hrsg.) (2017). The Routledge handbook of media use and well-being: International perspectives on theory and research on positive media effects. New York: Routledge.